Frohes Neues! Was ist zu Silvester mindestens so beliebt wie der obligatorische Jahresrückblick? Klar: Die Vorsätze für die kommenden 52 Wochen.
Wenn du dir jetzt denkst, dass Neujahrsvorsätze eigentlich immer für die Katz sind, dann bin ich ganz bei dir. Du brauchst absolut keinen Jahreswechsel, um deine Ziele zu erreichen. Aber: Neujahr ist ein prima Zeitpunkt, ein paar Alltagsroutinen zu überdenken (und gegebenenfalls aufzumotzen). Nicht nur in Bezug auf dein körperliches und seelisches Wohl, sondern auch auf das deiner Katzen!
Acht mentale Stubser zugunsten des Wohlbefindens deiner Miezen sponsort dir dieser Artikel. Je mehr du davon auf dem Schirm hast, umso besser für euch beide – immerhin soll 2017 ein tolles Jahr für euch alle werden, nicht wahr?
Inhalt
Vorsatz Nummer 1: Mehr Party.
Beschäftigung ist der perfekte Stresskiller, der natürliche Feind des Übergewichts und das beste, was du für eine tolle Bindung zu deinem Vierbeiner tun kannst. Also lass dir regelmäßig was Neues einfallen, um deine Katzen auf Trab zu bringen! Besorg ihnen Pappkartons voll Papier, Laub und Leckerlis, bring ihnen ein neues Spielzeug vom Einkaufen mit, leg Spuren aus ihren Lieblingssnacks auf dem Fußboden aus, schaufel dir mehrmals am Tag einige Minuten frei, um mit einer Katzenangel bewaffnet durch die Wohnung zu rennen – alles, was euch Spaß macht, ist erlaubt. Hauptsache, ihr stellt gemeinsam etwas an und kommt in Wallungen.
Vorsatz Nummer 2: Mehr Hygiene.
Katzen sind insgesamt sehr reinliche Tiere, aber sie sorgen trotzdem für Dreck in der Bude. Im Alltagsstress neigt man gern dazu, nur das Nötigste an Hausarbeit zu erledigen, aber den Tieren (und dir) zuliebe solltest du größere Reinemachaktionen nicht bloß beim berüchtigten Frühjahrsputz durchführen. Koch Futter- und Wassernäpfe in regelmäßigen Abständen ab, halte das Spielzeug sauber und wasch Decken und Bettchen. Das macht es jedwedem mikroskopisch kleinem Viehzeug ungemütlich, das sich ansiedeln möchte. Sieh auch zu, dass an Kratzbaum und Co. nicht haufenweise Katzenhaare kleben, das lässt die Miezen oft zu Staubsaugern mutieren und führt so zu einem Überschuss an Haarballen im Körper. Bei Katzen außerdem von allergrößter Wichtigkeit: Sorge immer für saubere Toiletten. Immer! Sieh zu, dass genug stille Örtchen vorhanden sind (bestenfalls hast du ein Klo mehr als Katzen im Haushalt) – und dass diese Örtchen auch wirklich still sind. Entferne Kot und Urin so schnell wie möglich und tausche etwa einmal die Woche die gesamte Streu aus.
Vorsatz Nummer 3: Mehr Gesundheitsvorsorge.
Damit meine ich sicher nicht, deine Katze mit sinnlosen Impfungen vollzupumpen. Nein! Was das angeht, übertreiben’s viele Tierärzte gern – klar, da gibt’s ja auch Kohle für einen einzigen Pieks. Hat dann aber nichts mit Vorsorge zu tun. Besonders wenn dein Fellkumpel schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, ist allerdings ein Checkup ratsam. Stimmen die Blutwerte? Hat Miez chronische Erkrankungen, die mal wieder kontrolliert werden sollten? Wie steht’s mit den Zähnen? Gibt’s ominöse Knubbel am Katzenkörper? Hast du an die regelmäßige Entwurmung gedacht? Niemand geht gern zum Tierarzt, aber Kontrollbesuche bei einem guten Doc können euch mit etwas Glück vor größeren Katastrophen bewahren. Und Katastrophen kosten bedeutend mehr Geld, Zeit, Nerven und Tränen als ein jährlicher Check auf Herz und Nieren.
Vorsatz Nummer 4: Mehr Hirn bei der Fütterung.
Guck dir an, was dein Freund da frisst. Es ist kein Geheimnis, dass jene Futtermarken, die über unsere Fernsehschirme flackern, ihre finanziellen Mittel ins Marketing stecken, nicht aber in die Produktion hochwertiger Tiernahrung. Ja, der Kater meiner Mutter wurde mit Sheba und Co. zwanzig Jahre alt, und ja, früher hat man seine Haustiere mit Essensresten ernährt und sie wurden ebenfalls alt. Aber heute sind unsere Vierbeiner lange nicht mehr so robust wie damals. Und die Fütterung ist zumindest etwas, auf das wir bewusst Einfluss nehmen können, um die bestmöglichen Voraussetzungen für ein langes und gesundes Katzenleben zu schaffen. In der freien Natur sammeln Katzen schließlich auch keine Schlachtabfälle ein und streuen Zucker drüber.
Vorsatz Nummer 5: Mehr Pflege.
Denk an Haare. Denk an überschüssige Haare. Denk an überschüssige Haare, die sich alle in deiner Katze ansammeln. Besonders Maine Coons mit ihrer Überdosis Plüsch nehmen durch das Putzen haufenweise Fell auf, das auf dem einen oder anderen Weg wieder rauskommen muss. Und leider kann das Probleme machen: Weil das Hervorwürgen nicht klappen will zum Beispiel, dann ist der Miez dauerübel, oder aber der Darm wird verstopft und der Vierbeiner kann nicht mehr wie gewohnt Kot absetzen. Viele nutzen Katzengras, um das Hervorwürgen zu erleichtern, und es gibt Maltpasten und Co., die den Abgang der Haare durch den Darm fördern. Die beste Prophylaxe für Probleme mit Haarballen ist allerdings, die Aufnahme von zu viel Fell zu verhindern. In der freien Natur streunen die Tiere durchs Gebüsch und nutzen Geäst und Zweige quasi als Bürsten – in unseren Wohnungen bleibt totes Haar am Tier und wird weggeputzt. Auch wenn deine Katzen perfektes Fell ohne Knoten haben: Bürste sie oft und viel. Wenn du sie dran gewöhnst und das Prozedere positiv für sie gestaltest, wird es zu einem Highlight für alle Beteiligten, das zusätzlich noch eure Bindung festigt!
Vorsatz Nummer 6: Mehr Training.
Ja, wirklich. Man kann Katzen trainieren. Nicht zu Zirkusaffen, aber zu selbstbewussten Vierbeinern, die ziemlich genau wissen, was Mensch gern von ihnen hätte. Sie werden vielleicht nicht immer Rücksicht auf unsere Vorlieben nehmen, aber wenn wir sie für von uns gewünschtes Verhalten belohnen, dann werden sie zumindest häufiger darauf zurückkommen. Das kannst du nutzen.
Katzen sind beispielsweise nicht zwangsweise stressresistent. Sonny ist seit seinem Klinikmarathon vom mutigen Sheriff zum Staubwölkchen in der Ferne mutiert, sobald hier irgendetwas Unvorhergesehenes passiert. Das ist Mist. Eine tolle Art, sein Ego wieder zu pushen, ist, ihm zu zeigen, wie super er ist: Das Clickern liebt er abgöttisch, und das »Click + Belohnung«-Prinzip lässt sich nicht nur bei High Five und Co. anwenden. Du kannst dein Tier auch darin bestärken, entspannt zu bleiben, wenn komische Geräusche von draußen hereinschallen oder Besuch ins Haus einfällt. Kleinschrittig aufgebaut ist so eine ganze Menge möglich – und auch gemeinsames Training vertieft die Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner enorm.
Vorsatz Nummer 7: Mehr Bildung.
Du bist mit Katzen aufgewachsen? Hast immer für Tiere gesorgt? Kannst auf einen Berg von Erfahrungen zurückgreifen? Dito. Haben wir deswegen ausgelernt? Nope!
Du musst die Tierhaltung nicht zur Wissenschaft machen (schon gar nicht, wenn du an Wissenschaft keinen Spaß hast), aber deinem Fellkumpel zuliebe kannst du gar nicht genug Wissen über Katzen anhäufen. Artgerechte Ernährung, Auslastung, Gesundheitsvorsorge, das Erkennen und Zuordnen von Krankheitsanzeichen, das Verstehen kätzischer Verhaltensweisen, Do’s und Don’t’s in der Kommunikation mit dem Vierbeiner – lies alles über die Miezen, was du kriegen kannst. Blogs sind eine prima Möglichkeit. Bücher gibt es massenweise. Und engagierte Halter sind gewöhnlich immer an einem Austausch mit Gleichgesinnten interessiert!
Vorsatz Nummer 8: Mehr Wertschätzung.
Halt einen Moment inne, schau deinem pelzigen Freund ins Gesicht und genieß einfach nur, dass er da ist. Ernsthaft. Manchmal geht einem im Alltagschaos die Wertschätzung für das im Leben verloren, was scheinbar immer da ist – seien es Menschen oder Tiere. Gerade Tiere begleiten uns aber meist nur eine verhältnismäßig kleine Weile, bevor sie diese Welt wieder verlassen müssen. Das macht die Zeit, die wir mit ihnen haben, umso kostbarer – nur leider sind wir Menschen oft viel zu verpeilt, um sie bewusst zu genießen. Stattdessen ärgern wir uns dumm und dämlich über Mäkelattacken beim teuren Futter oder Krallenspuren am Mobiliar. Gönn dir dieses Jahr ein paar mehr ruhige Momente mit deinen Fellkumpeln und freu dich einfach, sie in deinem Leben zu haben.
Auf dass ihr noch viele Jahreswechsel gemeinsam verbringen werdet!
1 comment
Auch hier nochmal ein schönes Neues euch :). Das sind wenigstens mal Vorsätze mit Grips und von denen auch die Fellnasen was haben. Falls man sie nicht eh schon umsetzt sicher ein guter Denkanstoß für das ein oder andere. Ist nur zu wahr dass wir vieles für selbstverständlich nehmen. Bewusst mal einen Moment zu genießen, in dem Miez auf dem Schoß friedlich schlummert und die kleinen Dinge schätzen- das ist sooo wichtig :).
Schön geschrieben- Überdosis Plüsch fand ich übrigens sehr süß und treffend formuliert :D. Haben wir hier auch irgendwie :D.