Anzeige / Werbung! Dieser Produkttest entstand in freundlicher Kooperation mit der Shop-Apotheke.
Stress bei Katzen kann zu unschönen Verhaltensstörungen und Ärger in der Gruppe führen. Schreckhaftigkeit, Aggression, Kratzen an Möbelstücken und Tapeten, Appetitlosigkeit, Unsauberkeit – das sind nur ein paar der Auffälligkeiten, die eine Katze zeigen kann, wenn sie zu sehr unter Strom steht. Ähnlich wie bei Menschen steigt langfristig die Anfälligkeit für Krankheiten und das Tier leidet sowohl psychisch als auch körperlich.
Doch was soll man tun, um der Katze zu helfen? Ein Tierarztbesuch kann zunächst klären, ob medizinische Ursachen für das auffällige Verhalten vorliegen. Ist gesundheitlich alles im grünen Bereich, dann sind die Stressauslöser häufig Veränderungen im Umfeld der Katze (z.B. Wegfall einer Bezugsperson, Verlust eines Katzenpartners, Einzug einer neuen Katze, Ortswechsel) oder schlechte Haltungsbedingungen (beispielsweise Langeweile und mangelnde Abwechslung, Einsamkeit, Vernachlässigung, mangelnde Entspannung). Zudem können unsere Miezen genau wie wir Zweibeiner etwas erleben, das sie traumatisiert und nachhaltig verängstigt.
Soweit möglich sollten Stressauslöser natürlich immer identifiziert und vermieden werden. Doch das gestaltet sich leider nicht immer ganz einfach. Gerade nach unschönen Erlebnissen oder erlittenen Verlusten braucht es Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen, um Miez zu mehr Entspannung zu verhelfen. Da wünscht man sich nicht selten ein felines Pendant zu Räucherstäbchen und Walgesang herbei – oder einen magischen Knopf, der den Stress des Vierbeiners einfach abschaltet.
Tatsächlich soll mit Feliway solch ein Entspannungs-Helfer bereits auf dem Markt sein. Das Mittel ist laut Hersteller dem »natürlichen Wohlfühlpheromon« der Katze nachempfunden und soll Stress und stressinduzierte Verhaltensweisen wie Kratzen und Harnmarkieren reduzieren. Wir durften Feliway Classic in Form des Happy Home Starter Sets für Teilzeit-Hibbel Indio ausprobieren!
Inhalt
Pechvogel Indio: Unfälle als Stressauslöser
Eigentlich sind die Fellgiganten gechillte Zeitgenossen. Abgesehen von Buddys Abneigung gegen Besuch sind meine drei Plüschbomber schwer aus der Ruhe zu bringen und im Alltag entsprechend pflegeleicht. Fragt sich also: Wofür brauchen wir Feliway?
Nun: Schwarzfuß Indio klebte in den letzten Monaten leider das Pech an den Pfoten. Das hat merkliche Spuren hinterlassen: Der sonst so vorwitzige Fransenkopf hatte nach zwei dummen Unfällen eine negative Verknüpfung zu einem Teil des Wohnzimmers entwickelt und passierte den fraglichen Bereich nur noch in höchster Alarmbereitschaft – und mit einem Stresspegel jenseits von Gut und Böse. Das war fürs Katerchen mehr als unschön und für mich als den zugehörigen Zweifuß ein Trauerspiel.
Die Verursacher? Nun, da war das Attentat durch einen vibrierenden Aufzieh-Hamster, vor dem Indio sich so erschrocken hat, dass er bei der Flucht mit einem Schrank kollidierte. Dabei verletzte er sich die Pfote – schmerzhaft genug, um Miez ein nachhaltiges Trauma einzuimpfen. Er verknüpfte daraufhin alles, was brummte, mit dem gemeingefährlichen Kleinstnager aus Plüsch und den Schmerzen der Schrankkollision – und flüchtete. Vor meinem Handy. Meiner elektrische Zahnbürste. Dem Controller der Playstation. Dem Hexbug Nano.
Wir bemühten uns redlich um Traumabewältigung. Futterten und kuschelten und spielten ganz viel neben dem Wohnzimmerschrank. Clickerten. Das funktionierte auch ganz gut – bis Monsieur (abermals im Wohnzimmer) Bekanntschaft mit einer Biene machte. Die stach ihn, Murphys Gesetz folgend, direkt ins Maul – zwischen Unterlippe und Vorderzähne. Glücklicherweise schien der Schmerz in dem Moment nachzulassen, in dem der Stachel entfernt wurde. Eine Schwellung blieb aus. Aber Indios Stresspegel stieg durch diesen Vorfall wieder deutlich an.
Und das war gemein. Erstens führte das nämlich zu vermehrten Prügeleien mit seinem Kumpel Buddy. Zweitens hatte Indio plötzlich ein Allergie-Problem, das ihm eine große kahle Stelle auf dem Rücken beschert hat. Und ich habe bis heute keine Ahnung, ob der Juckreiz nun eher Auslöser oder doch Resultat seiner dauernden Nervosität war.
Ich entschloss mich also, dem oft erwähnten Feliway eine Chance zu geben. Ein Begriff war mir das Mittel bereits aus unserer Tierklinik, wo die Zerstäuber im Katzen-Warteraum in Benutzung sind. Tatsächlich sind meine Jungs dort deutlich entspannter als in der hiesigen Tierarztpraxis – dort ist die räumliche Trennung von Hunden und Katzen aber auch nicht so konsequent umgesetzt, sodass ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob das Verhalten den künstlichen Pheromonen zu verdanken ist.
Feliway: Was ist das, was bringt das?
Wie viele Tiere kommunizieren Katzen unter anderem über Pheromone: Chemische Botenstoffe, die durch spezielle Drüsen in der Haut auf die Umgebung übertragen werden. Die meisten Katzenhalter kennen es nur zu gut, dass ihre Fellbeutel Kinn und Wangen an ihnen reiben. Auf diese Weise wird der Mensch (ebenso wie Schränke, Tische, Stühle, Türrahmen und Co.) mit gewissen feel good-Pheromonen markiert, die der Katze signalisieren: Alles gut. Wurde gecheckt und für sicher befunden. Das vermittelt ihr ein Gefühl von Geborgenheit. Der Herkunft der Pheromone entsprechend werden sie als Gesichtspheromone (englisch: facial pheromones) bezeichnet.
Aufgrund der beruhigenden Wirkung fürs Tier war das Interesse an einer künstlichen Nachbildung dieser Stoffe natürlich groß. Denn das Gefühl von Sicherheit, das die Pheromone bei Katzen auslösen, sorgt in vielen Fällen auch für eine Reduktion von unerwünschten Verhaltensweisen wie Harnmarkieren. Bestimmte Gesichtspheromone erleichtern außerdem den Sozialkontakt von Katzen: Über die Vermittlung eines Zugehörigkeitsgefühls gestalten die Duftstoffe das Zusammenleben in der Gruppe tendenziell entspannter.
Feliway soll nun als künstliche Version der kätzischen Gesichtspheromone genau diese Funktionen erfüllen können.
Feliway: Die Anwendung
Feliway Classic ist wahlweise als Diffusor für die Steckdose oder als Spray erhältlich, mit dem Orte wie beispielsweise die Transportbox vorm Tierarztbesuch eingesprüht werden können. Außerdem gibt es eine Feliway-Variante namens Friends, die besonders bei Stress im Mehrkatzenhaushalt Anwendung finden soll. Alle diese Varianten sind bei der Shop-Apotheke erhältlich, mit der wir für diesen Bericht zusammengearbeitet haben. Ursprünglich nur für menschliche Gesundheitsbedürfnisse bekannt, bietet die zuverlässige Onlineapotheke mittlerweile auch ein großes Sortiment an Medikamenten und Helferlein für Tiere an – und das häufig günstiger als im Geschäft vor Ort!
Da die kleineren Kloppereien zwischen Indy und Budd nicht im Fokus stehen, habe ich mich für Feliway Classic als Diffusor entschieden und den Stecker im Wohnzimmer angebracht – direkt neben den Tatorten von Hamster- und Bienenattentaten. Bei einer weniger ortsgebundenen Problematik wird empfohlen, mehrere Stecker anzuschaffen und diese in der gesamten Wohnung zu verteilen. Ein Zerstäuber soll dabei Bereiche von 50 bis 70 Quadratmetern abdecken.
Ein Fläschchen Feliway hält gewöhnlich einen knappen Monat. Es sind Nachfüllpacks erhältlich; der Diffusor selbst soll laut Hersteller nur etwa alle sechs Monate ausgetauscht werden.
Feliway Classic: Studienlage und Empfehlungen
Feliway wird häufig bei Stress in der Katzengruppe und Verhaltensproblemen wie Harnmarkieren oder Bekratzen von Möbeln und Tapeten empfohlen – auch von Tierärzten.
Auf den ersten Blick existieren einige wissenschaftliche Studien, die die Effektivität des Mittels gerade im Hinblick auf feline Pinkelattacken scheinbar nachweisen. Wer sich die Forschungsarbeiten genauer ansieht, stellt allerdings fest, dass in vielen Fällen auf Kontrollgruppen verzichtet wurde. Das macht den Beleg einer Kausalität leider schwierig: Es ist schlicht unklar, ob das Markieren nicht auch ohne den Einsatz von Feliway gestoppt hätte. Andere Studien wiederum wurden von Ceva finanziert – dem Unternehmen, das Feliway entwickelt hat. Das ruft natürlich Skeptiker auf den Plan.
Dennoch: Auch wenn die positiven Studienergebnisse außer Acht gelassen werden, so finden sich online zahlreiche Erfahrungsberichte, laut denen mit den künstlichen Pheromonen gute Erfolge erzielt worden sind. Katzen markierten nicht mehr, ließen endlich das Mobiliar in Ruhe, spielten und schmusten vermehrt und verstanden sich besser mit Artgenossen. Auffällig dabei: Sehr viele Halter beschrieben, dass unerwünschte Verhaltensweisen wieder auftraten, sobald die Flüssigkeit im Diffusor aufgebraucht war. Einige Stunden oder Tage nach dem Austausch des Fläschchens kehrte dann wieder Ruhe ein.
Natürlich finden sich auch Berichte von Haltern, in deren Situationen Feliway keine Verbesserungen hervorbringen konnte. Aber die Zahl der positiven Erfahrungen rechtfertigt in jedem Fall einen Test des künstlichen Pheromoncocktails!
Feliway Classic gegen Stress: Unsere Erfahrungen
Ich bin gemeinhin nicht für meinen Glauben an Allheilmittel bekannt und bin mit einer eher geringen Erwartungshaltung an unseren Feliway-Versuch herangegangen. Ich füttere nebenher immer noch besonders viel am Hamster-Bienen-Tatort und habe Indy schon vorm Einsatz des Diffusors auf Handy, Zahnbürste und Controller desensibilisiert. Den Hexbug* liebt er auch wieder. Trotzdem: In der Nähe des bösen Wohnzimmerschrankes passierte es immer wieder, dass er plötzlich unerwartet eine gewöhnliche Fellmaus erspähte, zwei Meter senkrecht in die Luft sprang und mit Schnappatmung und Telleraugen unterm Bett verschwand. Diese Schreckhaftigkeit ging seinen Fellkollegen sichtlich auf die Nerven und es kam immer wieder zu Pöbeleien mit anschließender Katerkloppe – besonders zwischen Indio und Buddy.
Der Schwarzfuß kam im Wohnzimmer sichtlich schlecht zur Ruhe, partouillierte immer wieder in geduckter Haltung um den Wohnzimmerschrank, auch dann, wenn wir zehn Minuten zuvor noch an genau dieser Stelle Party mit Fummelbrett oder Angel veranstaltet hatten, und verbreitete in der Gruppe miese Stimmung.
Erfreulicherweise kann ich das alles in der Vergangenheitsform schreiben. Denn: Es ist weg. Geprügelt haben die Jungs sich seit zwei Wochen nicht mehr. Das letzte Hopserchen mit anschließender Fahnenflucht ist ähnlich lange her. Die Allergie scheint nachzulassen und das Loch im Pelz wächst wieder zu. Und ja, tatsächlich ging’s hier stetig bergauf, nachdem ich den Diffusor installiert hatte.
Heißt das nun, dass Feliway Classic tatsächlich Wunder gegen Stress wirkt?
Vermutlich nicht immer. Jede Katze reagiert individuell. Eine gewisse entspannende Wirkung scheint das künstliche Pheromon zumindest auf meine Jungs aber durchaus zu entfalten. Auch auf der Seite der Shop-Apotheke sind schon ein paar positive Rezensionen für die Feliway-Produkte hinterlassen worden – mein Fellgigant ist also kein Einzelfall.
Bisher blieb die radikale Verschlechterung nach Verdampfen der übrigen Flüssigkeit übrigens aus – ersetzt habe ich das leere Fläschchen noch nicht. Nach mehreren Wochen Ruhe hat Indio sein Trauma womöglich endlich überwunden. Jeder Schockmoment seinerseits hatte seine Panik zuvor immer wieder reaktiviert und damit aufgefrischt – mittlerweile ist die Verknüpfung zum gemeingefährlichen Wohnzimmerschrank aber scheinbar nicht mehr präsent. Eine große Erleichterung für den Fellmann, seine Kumpanen und mich!
Fazit: Pheromone gegen Stress bei Katzen?
Auch bei uns gab’s keine Kontrollgruppe – die Fellgiganten reihen sich aber in die Reihe der Positiv-Erfahrungen zu Feliway ein. Ich kann keine Aussage über die Wirkung bei Problemen wie Harnmarkieren oder Möbelkratzen treffen, doch auf Pechvogel Indio hatte das Feliway Classic tatsächlich einen gewissen beruhigenden Effekt. Zumindest habe ich nun endlich meinen unbeschwerten Fransenkopf wieder!
Für feline Paniknudeln und Stressschieber könnte Feliway eine gute Unterstützung sein, auch wenn nicht sicher ist, ob das Mittel bei jeder Katze anschlägt. Ein Feliway-Diffusor im Haus ersetzt natürlich niemals Ursachenforschung und -beseitigung. Doch in Fällen wie bei Indio, wo eigentlich alles in Ordnung ist, der Katzenkopf aber noch ein unschönes Erlebnis verarbeiten muss, hilft der Pheromoncocktail womöglich beim Runterkommen. Der Versuch schadet zumindest nicht. Denk dran: Stress kann bei Katzen ähnlich an die Substanz gehen wie bei uns Zweibeinern!
1 comment
Vielen Dank für deinen Test. Ich war ja immer skeptisch, was das Zeug angeht, und es bestand auch kein Bedarf.
Aber seit wir vor sechs Wochen unsere Katzenomi mit 21 Jahren wegen Nierenversagen erlösen mussten, hat sich die Stimmung bei den verbliebenen drei Damen besorgniserregend verschlechtert. Kloppereien kannten wir vorher gar nicht. Und letzte Woche ist es so eskaliert, daß Blut geflossen ist 😞
Weder ich noch der Tierarzt konnten eine Verletzung finden, es kann also körperlich nicht schlimm gewesen sein, aber der Schreck sitzt mir immer noch in den Gliedern.
Vielleicht hilft Feliway ja auch unseren Mäusen, diese akute Krise und die Trauer über den Verlust zu überwinden. Ich werde es auf jeden Fall versuchen!