17 Fakten über Maine Coon Katzen

Boss

»Was ist das denn?!« war Anfang der 90er mein meistgehörter Satz, wenn es um die Waldkatzen meiner Mutter ging. Die Größe und das lange Fell unserer felinen Mitbewohner versetzte den Besuch regelmäßig in Staunen – oder schlug ihn glatt in die Flucht. Frei nach dem Motto: »Mit Schäferhunden komme ich klar, aber Kampfkatzen? Ohne mich.« (Dabei waren die beiden Kater die mit Abstand freundlichsten Geschöpfe auf diesem Planeten.)

Mittlerweile sind Norweger, Coonies und Co. in aller Munde. Klar, Menschen stehen auf groß und plüschig, entsprechend boomte im Laufe der Jahre auch die Rassekatzenzucht.

Trotz ihrer wachsenden Bekanntheit und Beliebtheit sind Maine Coons für viele Menschen aber immer noch ein Buch mit sieben Siegeln – das fängt schon damit an, dass verdammt viel Unklarheit in Bezug auf ihren Namen besteht. (Tatsächlich habe ich von Main Coon über Mayn Kuhn bis hin zu Menkun schon alle möglichen Schreibweisen gelesen – und selbst auf meiner Tierarztrechnung prangt jedes Mal aufs Neue das Maine ohne e.) Teilweise existieren (selbsternannte) »Zuchten«, die nicht einmal die Bezeichnung der Rasse korrekt buchstabieren können, die sie angeblich erhalten wollen – ich muss wohl nicht betonen, dass von derartigen Spezialisten niemand eine Katze kaufen sollte.

Einige Infos zu Background und Besonderheiten der Coonies habe ich hier gesammelt. Die folgende Liste bildet gewissermaßen das kleine 1×1 des Maine Coon-Freundes, denn diese 17 Fakten kennt wohl jeder, der sich für die Fellgiganten begeistert. Bist du den plüschigen Miezen schon auf den Leim gegangen, wirst du also einiges wiedererkennen – und wenn nicht, wer weiß? Vielleicht ziehen die Maine Coons dich ja spätestens jetzt in ihren Bann…

Happy Boss

1. Viel Fell und schwere Knochen: Größe und Gewicht

Klingt verdächtig nach Oma Ernas Lieblingsausrede für Minkis Übergewicht, trifft auf Coonies aber tatsächlich zu. Die Maine Coon ist neben der Norwegischen Waldkatze und der Ragdoll die größte domestizierte Katzenrasse der Welt. Kater können schon mal 10 Kilo auf die Waage bringen – und das ganz ohne überschüssigen Speck. Nicht verwunderlich, dass die pelzigen Riesen empfindliche Nachbarn in Angst und Schrecken versetzen können, oder?

2. Born In The USA: Amerikanische Waldkatzen

Der Anblick der felinen Fellbomben brachte die Menschen zeitweise in Erklärungsnot – man munkelte, die Tiere entstammten einer Kreuzung aus Hauskatze und Waschbär (raccoon). Das ist biologisch natürlich unmöglich. In Wahrheit kommen die Tiere aus Amerika – und zwar (wie der Name schon sagt) aus Maine. Der Bundesstaat befindet sich im Nordosten der Vereinigten Staaten an der Grenze zu Kanada und ist bekannt für sein raues Klima.

3. Kleine Yetis: Katzen aus dem Eis

Der dicke Pelz ist also keine Deko: Maine Coons tragen ihre schicken Wintermäntel, um auch in New Englands tiefstem Schnee zu überleben. Die Fellpuschel an den Pfoten dienen als Schneeschuhe; das Fell ist wasserabweisend und besonders am Bauch lang gewachsen, um den Körper bei Schneewanderungen warm zu halten. Für Schläfchen in der Kälte schlingen die Katzen ihren buschigen Schwanz wie einen Schal um sich – deswegen ist er lang genug, dass Miez im Liegen die empfindliche Nase in ihm vergraben kann.

4. Working Cat: Zur Arbeit geboren

Heute bezeichnen viele die Maine Coons als Edelkatzen, mit Adel haben sie jedoch nichts am Hut: In ihrer Heimat waren sie waschechte Arbeitstiere. Auf den Farmen der Arbeiterklasse-Familien dienten sie als professionelle Mäusejäger. Das erklärt auch ihr besonderes Temperament.

5. Naturburschen: Naturrasse statt Zucht

Es gibt einen Unterschied zwischen Naturrassen, die sich aufgrund der Gegebenheiten in ihrem Lebensraum und natürlicher Selektion entwickelt haben, und solchen Rassen, die von Menschenhand durch gezielte Kreuzung kreiert wurden. Die Maine Coon ist eine Naturrasse: Wie genau ihre langhaarigen Urahnen nach Amerika gekommen sind, ist nicht ganz klar (man gibt wahlweise den Wikingern, den Briten oder Marie Antoinette die Schuld), fest steht jedoch, dass der dicke Pelzmantel sich als überaus hilfreich für das Überleben der Tiere erwiesen und sich deswegen durchgesetzt hat.

6. Wasser marsch! Von wegen, wasserscheu

Erinnerst du dich an die Sache mit dem wasserabweisenden Fell? Maine Coons scheuen das nasse Element so gar nicht. Im Gegenteil, Planschen in der Spüle und Fluten des Wassernapfes bedeuten für die Miezen einen Heidenspaß. (Manche Kandidaten sind sogar wahre Bademeister – ich hatte mittlerweile schon zwei Kater, die jeden Tag aufs Neue meinten, ihr gesamtes Spielzeug im Wassernapf versenken zu müssen.)

7. Gentle Giants: Harte Schale, sanftes Wesen

Die Coonies verfügen dank ihrer Körpergröße über beeindruckende Kräfte, doch ein normal sozialisiertes Tier wird wenig Interesse daran haben, sie gegen seine Zweibeiner einzusetzen. Maine Coons sind allgemein freundliche und verträgliche Zeitgenossen. Das hat ihnen ihren berühmten Spitznamen eingebracht: Man bezeichnet sie nämlich auch als »gentle giants« – sanfte Riesen.

8. Bunter Haufen: Farben und Fellzeichnungen

Häufig verbindet man mit den Maine Coons braune Teddybären mit Räderzeichnung – diese Black Tabby Classic-Katzen stellen gewissermaßen auch den Prototypen eines Coonies dar. Es gibt die Katzen aber in beinahe jeder möglichen Fellfarbe: Von Silver Tabby über Red Tabby mit Weiß über Black Smoke bis hin zu Blue Solid ist alles vertreten. Lediglich die klassischen Siam-Farben sind ausgenommen.

Blue Solid

9. Wie viele Finger siehst du? Polydaktylie

Frühe Vertreter der Rasse waren häufig polydaktyl: Sie hatten sechs oder mehr Zehen pro Pfote. Es wird vermutet, dass diese Mutation sich vermehrt durchsetzen konnte, weil sie den Schneeschuh-Effekt der plüschigen Pranken verstärkt hat. In seriösen Zuchten tritt diese Fehlbildung heutzutage nicht mehr auf, weil sie laut offiziellem Rassestandard nicht zugelassen ist.

10. Pflegeleichter als gedacht: Wenig Unterwolle

Ein Blick auf einen Fellgiganten Marke Maine Coon und dieser Satz wird nicht lange auf sich warten lassen: »Die musst du doch den ganzen Tag bürsten, oder?« Ehrliche Antwort? Nein. Coonies sind Halblanghaarkatzen mit dichtem Deckhaar, aber wenig Unterwolle. Das Fell neigt daher nicht sonderlich zum Verfilzen. Klar, dass Mensch den Fellwechsel unterstützen sollte, aber stündliche Orgien mit der Bürste fallen glücklicherweise aus.

11. Riesenbabys: Langsame Entwicklung

Ihre volle Pracht zu entwickeln kostet Zeit. Maine Coons sind Spätentwickler, die ihre endgültige Größe erst nach und nach im Laufe der ersten Lebensjahre erreichen. »Fertig« sind die Pelzbomben erst mit etwa vier Jahren. Wer also schon über die Größe eines 2-jährigen Coonies staunt, sollte in zwei Jahren noch einmal wiederkommen – und sich auf was gefasst machen!

12. Wuff! Hundekatzen

Nicht nur ihre Größe erinnert mehr an Hunde als an Katzen – besonders ihre Menschenbezogenheit und ihre Verspieltheit haben ihnen den Spitznamen »Hundekatze« eingebracht. Viele Coonies lassen sich problemlos das Apportieren beibringen und an die Leine gewöhnen – und wenn sie ihren Menschen wirklich ins Herz geschlossen haben, sind sie besser abrufbar als so mancher Hund im Park.

13. Hollywood, Baby! Clever genug für Schauspielkarrieren

Du kennst die Harry Potter-Filme? Dann ist dir bereits ein Coonie auf der Leinwand begegnet: Mrs. Norris, Hausmeister Filchs haarige BFF (und nebenbei wohl auch einzige Freundin), wird im Laufe der Filme von mehreren Maine Coon-Katzen verkörpert, die alle diverse Tricks auf Lager haben. Ihre Intelligenz und außergewöhnliche Lernwilligkeit machen die Coons zu coolen Schauspielkollegen!

14. Party People: Verspielte Chaoten

Aktive Kameraden statt lebendiger Sofakissen: Maine Coons bleiben bis ins hohe Alter verspielt, sind extrem sozial und stehen darauf, allen möglichen Unsinn mit ihren Menschen und Artgenossen anzustellen. Das bedeutet aber auch, dass sie keine nebenbei-Katzen sind, denn Langeweile mögen sie überhaupt nicht. Bei Einsamkeit und Unterforderung suchen sie sich Hobbys, unter denen sowohl Mensch als auch Mobiliar leiden. Halte einen Coonie also besser beschäftigt und sorge dafür, dass er Gesellschaft hat.

15. Rrr… Gurrkonzerte und Labertaschen

Coonies haben mehr drauf als »miau!«: Klassisch ist ihr Gurren und Trillern, mit dem sie in Puncto »rollendes R« glatt Till Lindemann an die Wand singen. Und: Trotz ihres massiven Körperbaus haben sie hohe Stimmchen, mit denen sie hübscher zwitschern können als mancher Vogel. Klar, dass die Miezen diese Talente gerne und viel nutzen. Ich hatte noch keinen Coonie, der darauf verzichtet hätte, mir Widerworte zu geben…

16. Fingerfood! Mit den Pfoten fressen

Wenn du dich vor herumfliegendem Katzenfutter ekelst, sind Maine Coons keine passenden Haustiere für dich. Nahrung wird zuerst fachgerecht mit der Kralle aufgespießt und dann zum Maul geführt – normales Fressen aus dem Napf ist langweilig und geschieht nur bei echtem Magenknurren. Ist der Hunger gestillt, geht die Spielerei los. Was runterfällt und zu klein zum Aufpieken ist, bleibt nicht selten liegen. Wenn die Futterecke also keinem Schlachtfeld gleichen soll, hältst du besser einen Lappen parat.

17. Die Eleganz eines Mehlsackes

»Katzen sind ja so elegant!« – demzufolge sind Maine Coons leider keine Katzen. Bei den großen Pranken sind Missgeschicke beim Scharwenzeln um Nippes und Co. auf dem Wohnzimmerschrank vorprogrammiert, der lange, buschige Schwanz räumt im Vorbeigehen mühelos den halben Couchtisch ab und wenn ein Coonie schlafen möchte, dann lässt er sich fallen wie ein nasser Sack (auch auf dein Gesicht, solltest du in Reichweite liegen). Hat aber den Vorteil, dass man Ordnung in der Bude hält – und einen Katzenpo im Gesicht kann man sich immer noch als Liebesbeweis schön reden.

Frequently Asked Questions
Noch mehr Basics findest du im Maine Coon FAQ mit Fragen rund um Background und Haltung der Fellmonster!

Die Fellgiganten unterstützen?!

Heute schon für Miez geshoppt?

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13 comments

  1. Ein lautes Hallo-Miau! Die Beschreibung des Maine-Coon Charakters ist voll super gelungen und die Website zum schnurren! Coonies sind einfach ganz besonders entzückende Katzen (auch wenn eigentlich alles Katzen entzückend sind…:) Wir werden öfter vorbei tabsen und die vielen interessanten Beiträge lesen! Viele schnurrige Grüße senden Spirit und Mystery und Frauchen Maria

    1. Eigentlich hätte man noch ergänzen können, dass Coons sich gerne auf die Besitzer legen, anstatt wie es für viele Katzen üblich ist, neben einen. Ansonsten eine super Beschreibung dieser super Katzen. Gerade der Part mit dem Fressen, den ich nur zu gut bestätigen kann, ist toll gelungen und entspricht der Wahrheit. Mein Kater Kenai pikst mit seinen Krallen auch piekfein die Spinnen auf, um sie dann fein schmatzend sich es schmecken zu lassen. Zum Thema Miauen und Antworten, ist der Artikel super gelungen. Mit meinen Katzen kann man sich besser unterhalten als mit so manchen Menschen, sie antworten immer. Selbst Leute am Telefon haben schon Gespräche mit den beiden geführt und kamen vor lauter Miau Bedarf gar nicht mehr raus. Vielen Dank für diesen tollen Artikel

  2. Hallo!
    Bin grade zufällig hier gelandet und habe mich bei den 17Fakten köstlich amüsiert.Wir sind seit sieben Monaten Besitzer von drei Coonie-Katern und bald kommt noch ein vierter dazu. Es sind meine ersten Katzen(Hatte 25 Jahre Hunde) und sie sind einfach nur toll. Die Beschreibung passt auf jeden Fall perfekt. So werde mich mal weiter durch die Seite lesen und freue mich schon wenn es was neues gibt.
    Liebe Grüße
    Jenni

    1. Ein ganz toller Blog ich bin im Begriff mir eine Maine Coon zu kaufen und das lesen macht mir gerade extrem Spaß und ich denke dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Danke für eure viele Arbeit

  3. Habe diese wunderschöne Seite gerade entdeckt und habe mich über die 17 Fakten köstlich amüsiert. Das haben Sie großartig geschrieben ? Auch wir sind seit seit 3 Monaten glückliche Besitzer einer roten Fellbombe ? Vielleicht können Sie mir helfen. Ich bin auf der Suche nach einem schönem Klettergerüst , bzw. einer Idee was ich unserem Simba aus Holz bauen kann. Platz ist im Grundstück reichlich vorhanden. Danke im Voraus Martin

  4. Hallöchen – habe durch Zufall hier deinen Beitrag gefunden. Super … du schreibst mir voll aus dem Herzen. Ich bin stolze Mama von 3 Tierschutzkatzen und 2 Maine Coon Katern … jetzt 6 und 7 Jahre alt. Fox ist natürlich rot und Yego ist red-Silver-Tabby. Herrliche Tiere – ich liebe sie über alles. So chillig … und besonders klasse ist, wenn ein 9 Kilo Kater beim Fernsehen auf deinem Schoß sitzen will. Fox ist wirklich wie ein kleiner Hund und braucht massenhaft Aufmerksamkeit. Ich kann also deine Ausführungen nur bestätigen. Ganz liebe Grüße von uns – Peppino, Miro, Felinchen, Yego, Foxi und Sigrid

  5. Ich weiß, dein Post ist schon einige Tage her, aber ich muss dir einfach etwas Beifall zollen. Ich habe gut gelacht und meine Gurries glatt wieder gefunden. Ich klopfe mal schnell auf Holz, denn kaputt gemacht hat bisher mein Mann mehr als unsere Coonies.
    Liebe Grüße
    Andrea

  6. Ich danke dir wirklich für diese tolle Seite und die liebevoll geschriebenen Artikel. In drei Wochen zieht hier auch die erste kleine Coon ein (zur vorhandenen Achtmonate jungen Katze) und ich bin schon ganz aufgeregt.
    Die Rasse ist einfach faszinierend.

  7. Als unsere vorherige normale Hauskatze mit 12 Jahren gehen musste, waren wir unendlich traurig .Eigentlich wollten wir mal wieder ausgedehnten Urlaub machen. Aber vorher musste ich noch meine bessere Hälfte dazu bekommen, nur mal im Tierheim vorbeizuschauen! Und da sah ich eine total verwilderte 7 Jahre alte Maine Coon Katze , die vom Vorbesitzer schon mit zwei Jahren ausgesetzt wurde .Wie die Leute im Fundort sagten, bettelte sie immer nach Futter und wollte rein. Sie war äußerst wehrhaft und misstrauisch ,biss uns ,fraß nur nachts, kratzte uns die Tapete von den Wänden ,lies sich nicht bürsten.. Nun ist sie seit 7 Jahren bei uns und ist 14 Jahre alt und unser Liebling, den wir noch lange behalten möchten. Aber dann muss Schluss sein, denn wir sind beide auch schon über 70 Jahre alt und Leute in diesem Alter bekommen keine Katzen mehr vermittelt.

  8. Hallo,
    leider haben Sie einen sehr wichtigen Punkt vergessen. Viele Katzen die aus diesen Züchtungen von nicht professionellen Zuchten stammen sind einfach entstanden weil sich zwei Katzen lieb gehabt haben und verdienen es auch zu Leben. Sie sollten nicht getötet werden weil sie nicht den Mindeststandards entsprechen. Vom Wesen her sind sie, bei normaler Aufzucht, ganz wundervoll und ebenso zärtlich und menschenbezogen wie die Profizuchtkatzen. Man sollte sie nicht umbringen weil sie nicht schön genug sind oder keine perfekten Kätzchen zeugen können. Leider ist die Rasse noch nicht etabliert genug damit es bekannt ist und jemand mal was dagegen sagt.
    Verdient eine Recherche!
    Liebe Grüße,
    Sandra Walder

  9. Hallo wir haben seid 4 Wochen einen Maine coon Mix von 6Mon. Monty ist mehr Maine coon als Hauskatze. Er macht dem Coony alle Ehre. Morgens erst mal schmusen usw.Er muss auch überall dabei sein, wo ich bin ist auch Monty egal was ich mache. Euren Blog durch Zufall gefunden und finde ihn toll.

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