Run free, Domenico [2009-2023]

Am 23. April bist du für immer gegangen. Für mich ist es immer noch so, als hätte ich dich gerade erst verloren. Die Wunde heilt nicht. Du fehlst, jeden Tag, und es wird nicht besser. Aber ich bin unbeschreiblich dankbar für die 14 Jahre, die du hier warst. Mein Boss, mein Domingo, mein guter, starker Bär. 

Du warst so tapfer in deinen letzten Monaten. Vestibularsyndrom, Arthroseschübe, der Stress durch den Umzug, der Tumor an deiner Pfote. Wir haben vieles in den Griff bekommen oder im Zaum gehalten, und du warst so stark, so unnachgiebig, hast dich immer wieder auf die Beine gekämpft. Aber am Ende war es zu viel.

Man spürt den Moment, wo es vorbei ist. Wo ein Weitermachen unfair und egoistisch wäre, weil das geliebte Tier nicht mehr kann und nicht mehr will. Du warst ein Löwe, aber auch ein Löwe muss irgendwann Ruhe und Frieden finden. 

Ich hoffe, den hast du nun. Vielleicht bist du bei Sonny, bei Zippo, bei Night, denn ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass deine Seele einfach fort sein soll, einfach verschwunden sein soll. Ich rede immer noch mit dir, und es könnte mir gar nicht egaler sein, wir irgendjemand darüber denkt. Die Tage habe ich schrecklich weinen müssen, als ich Buddy und Indy die Snacks gegeben habe, die du so mochtest. Die zwei haben sich verändert, seit du nicht mehr da bist. Es ist nichts mehr so, wie es war. Wie könnte es auch?

Ich werde all die Erinnerungen an dich hüten wie einen Schatz. Von den ersten Tagen, wo du bei uns warst, von der unbeschwerten Zeit gemeinsam mit Night, den du so geliebt hast und bei dem du immer irgendwie ein Kitten warst, von deinen goldenen Zeiten als Big Boss und King of Fucking Everything, mit Zippo, mit Sonny und Buddy, mit Buddy und Indy. Ich werde nie vergessen, wie du damals die Tür deiner Transportbox eingetreten und die Zimmertür geöffnet hast, um die Lage beim Umzug zu peilen. Die Kraft hattest du beim letzten Umzug nicht mehr, aber ich bin dankbar, dass du hier warst, denn es würde sich schlecht für mich anfühlen, nun in einem Haus zu wohnen, in dem du nie anwesend warst. Du hattest hier deine Lieblingsstellen, und die bleiben so, wie sie waren. Buddy und Indy schauen manchmal in die Kratztonne, in der du so oft geschlafen hast, schnuppern, legen sich aber nie hinein, ganz so, als wäre besetzt – als wäre dein Geist noch dort drin. Wenn sie um den Couchtisch flitzen, um zu mir aufs Sofa zu kommen, denke ich immer noch manchmal, dass du es bist. 

Tot ist nur, wer vergessen wird, so heißt es. Demnach wirst du also unsterblich sein, so lange ich lebe. Danke für alles, Domenico. Du wurdest (und wirst) so sehr geliebt.

Die Fellgiganten unterstützen?!

Heute schon für Miez geshoppt?

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